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Tweet von nachtkritik. Shakespeares Spiralmuster. Berlin, 9. Oktober Ziemlich zu Beginn gibt es einen Moment, da baut sich Lilith Stangenberg vorne auf, während alle anderen hinten am Flügel gemeinsam harte Monsterakkorde greifen. Mit jedem von ihnen verändert sich Stangenbergs Gesichtsausdruck, biegt sich ihr freundliches Lächeln zur Fratze, bis die Lider gefährlich flackern, die Augen zucken und sich die Mundwinkel einander bedrohlich nähern.
Dann löst sich die Spannung ins Gegenteil, irgendwann wechselt sie nur noch zwischen Gut und Böse, ein irres Gewitter der Emotionen, das einerseits hochnotkomisch ist, andererseits aber jene zwei Gesichter nahezu simultan ins Bild bannt, die das Theater repräsentieren: die lachende und die weinende Maske. Es ist also schon Theater, was hier über Bert Neumanns Bühne geht — vorne latexroter Guckkasten, hinten leeres Riesenrund mit Flügel in der Mitte —, obwohl der Titel doch insistiert: "Das Schottenstück.
Konzert für Macbeth". Der Feldherr allerdings bleibt abwesend — oft hat man den Eindruck, der Abend sei jener Alptraum, den sein Gewissen ihm aufzwingt. Plötzlich wechselt er den Sender und damit in einen isländischen Stadionbericht. Stangenberg wiederum spielt ihre Lady mit einer wundersamen Mischung aus staunender Anverwandlung und inniger Distanz: Sie pendelt mit so hoher Schlagzahl zwischen Mädchenunschuld und Boshaftigkeitsfuror, Wahn und Wahnwitz, Grimm und Grimasse, dass es einen trotz schönster Parodie immer wieder gruselt.
Ihr gollumhaftes Grinsen fletscht die Zähne. Allein mit welcher Eleganz sie sich auch die zweite falsche Wimper abpflückt, nachdem ihr die eine schon abhanden kam, und sie einer Kollegin reicht wie der Zofe vom Dienst, ist zum Niederknien. Dann wieder schleicht sie umher, als wäre sie einem expressionistischen Stummfilm entsprungen. Oft entstehen so zwingende Assoziationen, öffnen sich psychologische Spiegelwelten zum Shakespearedrama. Dann wieder plätschern die Bilder so vor sich hin, und das chronologische Abklappern der Lady-Befindlichkeiten wirkt zuweilen wie eine Pflichtübung, als wolle das Team sagen: Guckt, wir spielen wirklich Shakespeare!
Was weniger gut zusammenpasst, kann man natürlich immer auf die Traumlogik schieben — den Rest kittet der Soundtrack von vergeblichem Streben und nahendem Wahnsinn, zusammengehalten vom Alleskönner Sir Henry an Cembalo und Synthesizer. Das Schottenstück. Dauer: 1 Stunde 50 Minuten, keine Pause. Viele der szenischen Einfällen blieben "erratisch, austauschbar, verweisen kaum noch auf Macbeth und strapazieren so die Zuschauergeduld.